Plastikmüll im Meer


Pottwale vor der andalusischen Küste
Pottwale vor der andalusischen Küste
Pottwale vor der andalusischen Küste
Pottwale vor der andalusischen Küste

In letzter Zeit waren die Medien voll von Berichten über dieses Thema. Wobei das Problem nicht neu ist. Immer mal wieder wurde darüber gesprochen und auch Bilder wurden gezeigt von vermüllten Stränden in den schönsten Urlaubsparadiesen. Der Mensch hat sich lange keine Gedanken gemacht über Plastikverpackungen und darüber, wo all das bleibt, was er nach dem Verbrauch des Inhaltes entsorgt.

Es sind natürlich bei Weitem nicht Privatpersonen, die die Meere verunreinigen. Der Großteil der Kunststoffabfälle stammt aus der Industrie, die keinen Wert auf eine ordnungsgemäße Entsorgung legt, vor allem in asiatischen Ländern. Der Müll wird einfach weggeworfen, sammelt sich in wilden Deponien, vorzugsweise an Flüssen, und landet schließlich im Meer. Auch von Schiffen gelangt viel Abfall über Bord. Das Plastik sinkt größtenteils tief auf den Meeresboden – eine Katastrophe für die Fische, die dort leben. Sie verfangen sich im Abfall oder ersticken, wenn sie den Müll fressen und das Verdauungssystem die eigentliche Nahrung nicht mehr aufnehmen kann. Auf diese Weise starb z.B. ein Pottwal, der

2012 an der andalusischen Küste angeschwemmt wurde – eines von ca. 100.000 Meerestieren jährlich; bei den Seevögeln sind er weitaus mehr. Die Schätzungen gehen da z.T. weit auseinander, aber es sind auf jeden Fall viel zu viele!!!

 

Die Organisation firmm (foundation for information and research on marine mammals, https://www.firmm.org/de) setzt sich schon seit Langem für den Schutz unserer Meerestiere ein und damit für den Erhalt des Lebensraumes Meer. Im Jahr 2108 wurde die Stiftung 20 Jahre alt und genau in diesem Jahr hatte ich die Gelegenheit, sie anlässlich meines Urlaubs in Südandalusien und Gibraltar genauer kennenzulernen. Ich konnte mich davon überzeugen, wie ein unermüdlich arbeitendes Team stetig weiter Aufklärung betreibt und trotz manch einer erschütternden Erfahrung die Nerven behält. Da kann ich nur sagen: Hut ab! Einmal haben einige Mitarbeiter in nur zwei Stunden am Strand von Tarifa vier große Mülltüten voll Abfall gesammelt. Es war so ziemlich alles darunter, was man sich kaum vorstellen mag. Die Gründerin von firmm hat ein sehr lesenswertes Buch über ihre Arbeit geschrieben: Herzenssache heißt es, und genau das muss es auch sein, wenn man in der Welt etwas verändern will.

Aber natürlich – und zum Glück – sind die Mitarbeiten von firmmnicht die Einzigen, die sich der Aufgabe annehmen.  Auch der NABU oder die Umweltorganisation KIMO  haben entsprechende Projekte ins Leben gerufen.

 

Das Problem ist von uns Menschen gemacht, also sind wir es auch, die es wieder beseitigen müssen. Noch tut die Regierung nichts dagegen; Handel und Industrie sind auch eher wenig interessiert, weil sie gut daran verdienen. Im Kleinen aber gibt es Ansätze. Ich sehe weniger Müll auf den Straßen, in den Geschäften gibt es kaum noch Plastiktüten. Ein Anfang, nicht genug. In südeuropäischen, ganz zu schweigen von asiatischen Ländern ist das Bewusstsein für die Problematik noch viel zu gering ausgeprägt. Das bestätigen immer wieder Menschen, die dort leben oder diese Länder oft besuchen und viel Kontakt zu Einheimischen haben.

 

Aufpassen ist wichtig: auf sein eigenes Verhalten, evtl. was sagen, wenn man grobe Verstöße gegen ein umweltbewusstes Verhalten sieht, und damit das Thema immer wieder in die Öffentlichkeit tragen. Gerade jetzt zu Weihnachten wird wieder besonders viel verpackt; Gelegenheiten für Gespräche gibt es genug. Und natürlich die großen Müllverursacher im Auge behalten, um letztendlich internationale Gesetze zu erwirken, sowohl zur Beseitung des Plastikmülls als auch zur Vermeidung desselben.

Kein neuer Müll im Meer – ein schönes Ziel, damit die Fisch leben und die Menschen wieder sorglos Freude haben können an den Gewässern dieser Erde. Sie müsen die Meerestiere ja nicht essen; auch das Baden macht mehr Spaß, wenn man weiß, dass das Wasser sauber ist.

©Text und Fotos: Wessna Brück, Berlin