Deutschlands vergessene Hunde

09. November 2019


 

2019 jährt sich die Deutsche Einheit zum 30sten Male. Auch wenn längst nicht alle Menschen zufrieden sind und es immer noch z.T. erhebliche Unterschiede zwischen „Ost und West“ gibt – der Mauerfall ist ein grandioses Ereignis, was seinerzeit kaum einer für möglich gehalten hätte. Das ist wohl unbestritten. Ein Ereignis, was durchaus Grund zum Feiern gibt, auch wenn man auf die Sonntagsreden der Politiker sicher verzichten könnte und stattdessen besser konkrete Taten zur Verbesserung der Lebensumstände auf beiden Seiten nötig wären. Aber damit tun die Damen und Herren da oben sich ja eh schwer.

Was ich immer vermisse in all dem inszenierten Jubel und Trubel, ist ein Hinweis auf die Lesewesen, die Großes zu leisten hatten an der deutsch-deutschen Grenze: die Hunde.

 

Die Grenzschutzhunde

 

Fast 1400 Kilometer lang war sie, diese Grenze, und sie hat vielen Menschen das Leben schwer gemacht, ganz zu schweigen von den zahlreichen Opfern, die sie forderte. Es war eine Grenze der Trennung und sie wurde daher streng bewacht. Von Grenzsoldaten natürlich, aber auch von den zahlreichen Hunden, die die Soladaten mit sich führten. Nach der Wende wurden diese Hunde nutzlos. Sie an Privatleute zu vermitteln, war zunächst auch schwierig, denn sie galten als scharf und für Menschen unzugänglich, was sich jedoch letztendlich als Trugschluss herausstellte.

Es gab aber auch Hunde, die bereits vorher im Besitz ihres Herrchens waren und mit ihm zusammen die Grenze bewachten. Auch für sie war das Leben nach der Wende nicht leicht. Die Soldaten wurden nämlich arbeitslos und kamen so in einen Zustand, den sie nie zuvor kennen gelernt hatten. Nicht wenige gerieten in eine Krise; die Ehe zerbrach, der Freundeskreis löste sich auf. Sie vernachlässigten sich, was auch ihre Hunde zu spüren bekamen. Einer dieser Hunde ist Jerry. Er war in einen Zwinger verbannt, aus dem er nur für die nötigsten Gassigänge herauskam. Was für ein Leben! Doch er hatte Glück. Was passiert, erzählt die Geschichte dieses Buches:

 

Die Wende in seinem Leben – Die Geschichte eines ehemaligen Grenzschutzhundes, von Regina Theuer

 

Wir hoffen, dass noch viel mehr Hunde Glück im Unglück hatten und ein schönes Zuhause gefunden haben. Das Buch empfehlen wir  allen Lesern, die Hunde und Bücher lieben und sich den Frohsinn und die Heiterkeit des Lebens trotz aller Geschehnisse drumherum bewahrt haben.